Unzufriedenheit, manchmal fühlt sie sich an wie eine Mauer vor der wir stehen und einfach nicht weiter können.
Geht es dir gerade so? Bist du unzufrieden, doch ändern tust du trotzdem nichts? Damit bist du nicht alleine!
Aktuelle Studien sagen „Jeder vierte Deutsche ist mit seinem Leben unglücklich“.
Eine Umfrage, die ich erst bei Workshop-Teilnehmern gemacht habe, hat auf die Frage „Wie lange bist du schon unzufrieden?“, folgendes Ergebnis gegeben:
50 % > 3 Jahre
16,7 % 1 – 3 Jahre
25 % < 1 Jahr
8,3 % seit kurzem
Mich haben diese Zahlen überrascht! Sie zeigen, wie leidensfähig wir sind, bevor wir etwas ändern.
Und das, obwohl uns so viele Angebote offenstehen, die eine Veränderung begleiten würden.
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, sich Unterstützen zu lassen: Anonym, persönlich, online oder offline, in Gruppen verschiedenster Größe, alleine, in Form von Workshops, individuellen Terminen oder ganz freier Zeiteinteilung, von öffentlichen Einrichtungen oder privat, intensiv oder sanft, wissenschaftlich oder spirituell, mit viel oder wenig Zeitaufwand, kostenfrei bis hochpreisig,…
Fazit: Es würde für jeden das Passende geben. Doch warum suchen wir erst gar nicht danach?
In Teil 1 von diesem Artikel erfährst du, was es für eine Veränderung braucht und was uns davon abhält, die gewünschte Veränderung endlich anzugehen. In Teil 2 bekommst du neun Möglichkeiten, wie du doch endlich ins Tun kommen kannst.
Was es für eine Veränderung braucht
Es gibt 2 Dinge, die uns ins Tun kommen lassen. Das ist entweder ein unwiderstehlicher Drang oder ein Schmerz, den wir nicht (mehr) ignorieren können.
Drang
Hast du dich schon einmal aufhalten lassen, wenn du etwas unbedingt wolltest? Unsere Motivation wird in solchen Momenten riesig. Wir sind bereit Zeit, Herzblut, Geld und was es sonst noch alles braucht, zu investieren. Zweifeln oder Ängsten geben wir keine Chance. Wir werden erfinderisch, schrecken nicht vor Hindernissen zurück und bringen eine unglaubliche Energie ein.
Um in eine solche Situation zu kommen, musst du eine bestimmte Schwelle übertreten: Dein Drang muss größer sein als deine Komfortzone.
Schmerz
Halten wir Situationen, in denen wir unglücklich sind, über einen längeren Zeitraum aus, wird es früher oder später zu Schmerzen kommen. Das kann sich sowohl körperlich, als auch mental äußern.
Unser Verstand, unsere Seele und unser Körper senden uns permanent Signale, wenn etwas nicht passt. Wenn wir nicht hinhören oder -fühlen, werden die Zeichen immer deutlicher. Das steigert sich so lange, bis wir sie irgendwann nicht mehr ignorieren können.
Die Wahl liegt bei dir, wie früh du bereit bist hinzuschauen oder wie unaushaltbar es erst werden muss, bevor du etwas tust.
Was uns von Veränderung abhält
So lange es noch irgendwie auszuhalten ist, ist es für Viele am einfachsten, alles so zu lassen wie es ist und mit dem Gewohnten unglücklich zu sein.
Eine Veränderung bedeutet immer auch etwas Unvorhersehbares und somit ein Risiko, was wir gerne scheuen.
Wenn dann noch der Gedanke an Veränderung etwas von Folgendem bei uns auslöst, lassen wir es lieber gleich ganz bleiben.
1. Die Angst ist zu groß
Unsere Angst ist wohl die häufigste Ursache, etwas nicht anzugehen. Das können Ängste auf ganz verschiedenen Ebenen und ganz verschiedener Herkunft sein:
Das Unbekannte
Wenn wir etwas verändern, verlassen wir immer ein Stückweit unser gewohntes Terrain. Neues, Unbekanntes kommt auf uns zu und die lieb gewohnte Sicherheit würde fehlen.
Beispiele:
› In dem neuen Job hätte ich keinen unbefristeten Arbeitsvertrag, kann ich dieses Risiko eingehen?
› Wenn ich mich jetzt mit mir auseinandersetze, was kommt da noch alles hoch?
› Wie geht es weiter, wenn ich mich auf diesen neuen Partner einlasse?
› Werde ich neue Freunde finden, wenn ich wegziehe?
Es passt nicht in das Weltbild von anderen
Wir möchten, dass andere uns lieben und deswegen verhalten wir uns (unbewusst) oft so, wie wir meinen, dass es ihnen gefällt. Die Angst, dass das anders sein könnte, lässt uns manche Dinge erst gar nicht tun. Wir meinen, dass es demjenigen nicht gefällt, er dann schlecht über uns denkt, uns verurteilt, kritisiert, ablehnt…
Beispiele:
› Du machst dich nicht selbständig, weil keiner an das glaubt was du vorhast.
› Du erzählst niemandem von dem Workshop bei dem du warst und den tollen Erkenntnissen, die du dort hattest, weil alle dich für verrückt erklären würden.
Oft haben wir auch von wichtigen Bezugspersonen eine Meinung über bestimmte Dinge so verinnerlicht, dass wir uns niemals trauen würden, eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen – auch das läuft völlig unbewusst ab.
Beispiele:
› Das wichtigste an der Arbeit ist, dass sie genügend Geld einbringt und sicher ist, deswegen würde ich einen solchen Job nie kündigen.
› Bei Risikosportarten könnte man sich verletzen, so etwas mache ich deswegen nicht, auch wenn ich bestimmt Spaß daran hätte.
› Eine gute Mutter ist immer für ihre Kinder da, da habe ich erst mal keine Zeit für mich.
Wir vermeiden Konfrontation
Manchmal wissen wir auch schon, was eine bestimmte Veränderung auslösen würde. Doch die Angst vor der Konfrontation, lässt uns lieber alles beim Alten lassen.
Beispiele:
› Du bist auf der Arbeit mit deinen Tätigkeiten überhaupt nicht mehr zufrieden, doch um das zu ändern, wäre ein intensives Gespräch mit deinem Chef nötig.
› Du willst ohne deinen Partner wegfahren (und ggf. auch ohne Kinder). Doch dein Partner versteht diesen Wunsch nicht. Bevor du dir die Konfrontation antust, verzichtest du lieber darauf.
Verlustangst
Eine Veränderung hat Konsequenzen. In einigen Fällen müssen wir uns von etwas Trennen, damit etwas Neues entstehen darf. Das Problem dabei ist, dass wir das Neue meist noch nicht kennen und so haben wir Angst, dass das Alte nicht ersetzt werden kann.
Beispiele:
› Du trennst dich nicht von deinem Partner, weil du Angst hast, niemanden zu finden.
› Du kündigst nicht, weil du Angst hast, dass der nächste Job auch nicht besser wird.
2. Wir scheuen die Konsequenzen
Dann gibt es noch Veränderungen, bei denen wir ins Tun kommen müssten, aber einfach zu träge sind. Ist dies der Fall, dann ist der Drang nicht groß genug.
Ganz alltägliche Beispiele die du bestimmt kennst, sind abnehmen oder das Rauchen aufhören (natürlich können da zusätzlich auch Ängste mit reinspielen).
Möchte ich abnehmen, muss ich mich anders ernähren und/oder mehr Kalorien verbrennen. Beim Rauchen, muss ich letztendlich einfach (ja, ich weiß, als Nichtraucher spricht sich das leicht) aufhören.
Egal wie, wir müssen es in Angriff nehmen und etwas anders machen, als bis jetzt. Doch der Mensch als Gewohnheitstier, gibt da gerne schnell wieder auf, sobald es unbequem wird. Die besten Erfolgsaussichten hat der, der es wirklich will! Und umso größer der Drang ist, umso größer ist die Motivation, es durchzuziehen.
Fazit: Unzufriedenheit kannst du nur loswerden, indem du etwas veränderst. Das bedeutet immer, die eigene Komfortzone zu verlassen.
Alles Liebe
Natalie